Nachhaltige Nutzung der Projektoren im Düsseldorfer Metropol Kino

Best Practice-Beispiel

Für Equipment wie Kino-Projektoren und Server gibt es bislang weder rechtliche Vorgaben bezüglich des Ökodesigns noch die Anforderung, Ersatzteile über einen bestimmten Zeitraum vorhalten zu müssen. „Wir versuchen unsere Projektoren so lange wie möglich einzusetzen, da die Anschaffungskosten für einen Projektor zwischen 20.000 bis 60.000 Euro liegen“, erklärt Nico Elze, Geschäftsführer der Düsseldorfer Filmkunstkinos.

 

„Bei Projektoren zahlt sich eine nachhaltige Nutzung aus.“ Während es im analogen Kinozeitalter unproblematisch war, für alte Projektoren Ersatzteile zu erhalten und die Geräte selbst zu reparieren, bieten die Hersteller von digitalen Projektoren nicht immer eine Unterstützung an, sondern sind bestrebt, den Kinos neue Geräte zu verkaufen.

„Für viele Modelle gibt es kein Update und es sind keine Ersatzteile mehr erhältlich“, sagt Nico Elze, der sich einen längeren Support für Projektoren wünscht. Um dieser Problematik zu begegnen, planen die Geschäftsführer der Filmkunstkinos Düsseldorf einen ihrer kleinen Digitalprojektoren im Metropol auszurangieren. „Wir werden ihn als potenzielles Ersatzteillager vorhalten, auf das wir bei Bedarf zurückgreifen können.“Die beiden neuen Mikro-Kinos im Metropol Kino sollen mit einem kleinen energieeffizienten Laserprojektor ausgestattet werden, der ohne Server auskommt und an die Decke montiert wird.

 

Für ihr Open-Air-Kino haben Nico Elze und Kalle Somnitz für 6.000 Euro einen gebrauchten DLP-Projektor erworben, dessen Neupreis bei ca. 18.000 Euro gelegen hätte.

Es gibt einen Second-Hand-Markt. Die Helligkeit unseres gebrauchten DLP-Projektors ist für den Open-Air-Einsatz durchaus ausreichend und wir können die Kosten innerhalb von vier Jahren amortisieren. Nico Elze, Geschäftsführer der Düsseldorfer Filmkunstkinos

Das Recht auf Reparatur

In der Europäischen Union sind in der EU-Ökodesign-Richtlinie Anforderungen an elektronische Geräte definiert, welche die Hersteller beachten müssen. Im März 2021 sind in der EU weitere Ökodesign-Anforderungen hinzugekommen, um die Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit von Geräten zu verbessern. Ob Digital Signage-Displays im Kinofoyer, Kühlgeräte und Geschirrspüler im Concession-Bereich oder Lichtquellen im Kinosaal – die Ersatzteile für diese Elektrogeräte müssen mindestens sieben bis zehn Jahre lang verfügbar sein, nachdem das letzte Modell auf den Markt gekommen ist. Für Filmprojektoren greift diese Regelung bislang nicht.

 

In Deutschland wird die EU-Ökodesign-Richtlinie im Rahmen des Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetzes (EVPG) in nationales Recht umgesetzt. Die Hersteller von Elektrogeräten sind dazu verpflichtet eine Reparierbarkeit zu gewährleisten, indem Ersatzteile innerhalb von fünfzehn Werktagen geliefert und den Verbraucher*innen die Reparaturanleitungen im Internet zur Verfügung gestellt werden. Die Reparatur von sicherheitsrelevanten Bauteilen soll professionellen Reparaturfirmen vorbehalten bleiben.