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DAS GRÜNE KINOHANDBUCH DAS GRÜNE KINOHANDBUCH AUFBEREITUNG VON BAUSCHUTT
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP entwickelt Recycling-Technologien um die jährlich rund 60 Millionen Tonnen anfallenden Bauschutt in Deutschland aufbereiten zu können Altglas als Dämmmaterial
Nicht sortenreines Altglas aus dem keine neuen Fla- schen oder Gläser hergestellt werden können lässt sich zu Dämmmaterial
für die Baubranche
verarbei- ten Zu diesem Zweck wird das Altglas gemahlen eingeschmolzen und und bei rund 800 Grad mit Hilfe von Kohlenstoff zu einem leichten Material aufge- schäumt das sich durch Millionen kleiner geschlos- sener Zellen für Dämmungen aller Art eignet Um das geschäumte Material zur Gebäudedämmung einsetzen zu können wird das Glasschaumgranulat in robuste Kissen aus Geotextil gefüllt welche wie eine undurchdringbare Barriere die Grundmauern umschließen Die Elemente werden an die Außen- wände gestellt und fügen sich durch das Granulat im Inneren der Kissen eng ans Mauerwerk an an Während der Glasschaum von außen kein Wasser eindringen lässt sind die Kissen auf Seiten der Wand durch- lässig Dadurch kann das Granulat Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk aufnehmen und durch Evaporation nach oben transportieren Im Gegensatz zu Polystyrol-Platten kommen bei der der Herstellung der der Glasschaumkissen keine erdöl- basierten Stoffe zum Einsatz Wenn die Dämmung entfernt wird lässt sich das Granulat wiederverwen- den oder wie natürlich vorkommender Quarzsand in den den Boden einarbeiten Glasschaumkissen zur Gebäudedämmung Foto: IDZ | Viol Glass ABFALLMANAGEMENT
Foto: Bernd Müller / Fraunhofer IFB
Beton-Zerlegung mittels elektrodynamischer Fragmentierung
Mittels der elektrodynamischen Fragmentierung
(EDF) ist es es gelungen Beton in in in seine Einzelbestand- teile zu zerlegen Dieses Verfahren wird auch für den Mauerwerksabbruch eingesetzt Dabei wird das Ma- terial in in Wasser gelegt und mit Hilfe eines Spezialla- sers durch ultrakurze Blitzimpulse von anhaftenden Mörtel- und Putzresten befreit Die Millimeter bis Zentimeter großen Bruchstücke aus Ziegel und Mörtel werden im zweiten Schritt auf einem Förderband spektroskopisch analysiert und sortiert um sortenreine Materialien für den Wie- dereinsatz in in Bauprodukten zu erhalten Mit diesem Verfahren soll es in Zukunft möglich werden aus einer Tonne Mauerwerksabbruch rund 700 Kilo sor- tenreinen Ziegelbruch für die Ziegelherstellung zu gewinnen und nachhaltige Rohstoffquellen für die Gips- und die Zementindustrie zu erschließen 203


























































































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