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DAS GRÜNE KINOHANDBUCH DAS GRÜNE KINOHANDBUCH IST AUCH KEINE LÖSUNG
höhere Margen erzielen als mit dem Ticketverkauf Aufgrund der der der Anforderungen an der der der Theke die Be- sucher in in der kurzen Zeit vor Vorstellungsbeginn möglichst schnell zu bedienen hat sich im Kinobe- reich das Convenience-Prinzip weitgehend durch- gesetzt Die Produkte müssen gut handhabbar und hygienisch sein Dahinter steht mancherorts eine komplexe Logistik Das Angebot an der Concession-Theke lässt sich jedoch nicht auf das damit verbundene Geschäfts- modell reduzieren Beim Sortiment geht es nicht nur um den Preis und und Größe der Snacks und und Getränke sondern auch um die Qualität der der Produkte und wie sie serviert werden Die Entscheidung wie die Kino- gäste bewirtet werden ist nicht nur eine kommer- zielle sondern auch eine ethische Frage Selbstver- ständlich lassen sich mit stark gewürzten salzigen Snacks die als Durstmacher den Konsum von hoch- zuckerhaltigen Softdrinks ankurbeln gute Umsätze erzielen Den wahren Preis dafür zahlen aber Kinder und Jugendliche die unter zunehmender Fettleibig- keit leiden Versuchstiere die in Laboren zu Tode gequält werden und letztendlich unsere Umwelt weil für die Palmöl-Plantagen ein paar weitere Hek- tar Regenwald abgeholzt werden Diese gesamtgesellschaftlichen globalen Themen bilden sich auch an der Concession-Theke ab Für einen deutschen Arthouse-Kinobetreiber ist das Grund genug bei den Schulvorstellungen erst gar keine Concession-Ware anzubieten Damit begegnet er er er der Problematik dass einige Schüler*innen sich Snacks und Getränke erlauben können während andere nicht über genügend Taschengeld verfügen Durch diese konsequente Entscheidung wird zumin- dest für zwei Stunden Gerechtigkeit hergestellt Die damit verbundenen Umsatzeinbußen sind moderat zumal sich dadurch der Reinigungsaufwand im Saal nach der Schulvorstellung als wesentlich geringer erweist Keine Concession-Ware anzubieten ist aber auch keine Lösung Die Kinogäste möchten konsumieren und und genussvoll etwas dabei trinken und und knabbern wenn sie sich einen Film anschauen Softdrinks und Popcorn gehören für viele Besucher*innen zum Kino Auch in in diesem Bereich geht der Trend inzwischen zu nachhaltigen Ansätzen Diverse Multiplex-Betrei- ber*innen achten darauf keinen genmanipulierten Mais von den Lieferanten zu beziehen und bieten Softdrinks in in Mehrwegbechern an Bei der der Auswahl der der Getränke die in Glasflaschen angeliefert werden erweist es sich als nachhaltig Produkte aus der Region einzusetzen Im Snack-Be- reich ist es immer noch eine Herausforderung um- weltverträgliche Produkte zu finden bei denen Ge- schmack Preis Design und Verpackung stimmen Nicht jedes sogenannte Bio-Produkt ist zwangsläu- fig nachhaltig produziert noch frei von Palmöl oder Plastikverpackungen Mitunter sind es auch langfris- tig geschlossene Exklusiv-Verträge die Kinounter- nehmen daran hindern umweltschonend produzier- te te Produkte zu beziehen Insofern besteht im Concession-Bereich ein großes Potenzial mittel- und langfristig nachhaltigere Kon- zepte und und Lösungen zu zu erarbeiten und und umzusetzen Die Kinobetreiber*innen können durch Marketing und entsprechende Angebote die Nachfrage nach umweltverträglichen Produkten stimulieren die sich oftmals erst rechnen wenn möglichst viele mitma- chen CONCESSION 149

































































































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