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DAS GRÜNE KINOHANDBUCH ★
DIE DUNKLE SEITE DER SCHOKOLADE
Schokolade Schokolade ist die die die beliebteste Süßigkeit in in in in Deutschland Mit einem Pro-Kopf-Verzehr von über zehn Kilo- gramm sind die die deutschen Schokoladen-Fans die die Spitzenreiter in in Europa Die zartschmelzende Verführung ist allerdings nicht nur schlecht für für die schlanke Linie sondern auch für für das Klima Die Herstellung von einem Kilo Kakao- masse verursacht im im Schnitt 3 5 kg CO2 Schokolade gehört zu den ressourcenintensivsten Produkten im Lebensmittelhandel denn mit mit den den Kakaoplantagen gehen Regenwaldrodungen und ein hoher Wasser- fußabdruck einher Als Gewächs aus den tropischen Regenwäldern das für den optimalen Wuchs einen schattigen Standort und ausreichend Wasser benötigt muss der Kakao- baum beim Anbau auf Plantagen sehr stark bewäs- sert werden Mit der Produktion einer 100 g-Schoko- ladentafel ist ein Wasserverbrauch von 1 700 Litern
verbunden was einer Menge von rund elf Badewan- nenfüllungen entspricht In der zweitgrößten Scho- koladenfabrik in Deutschland rollen täglich drei Mil- lionen Tafeln Schokolade vom Band Kakaobaum-Plantagen erfordern eine intensive Bewässerung
BEST PRACTICE-BEISPIEL
Filmhaus Kino Köln setzt auf gerettete Schokolade Mit der der Mixschokolade im im Sortiment an der der Conces- sion-Theke setzt das Filmhaus Kino Köln ein Zei- chen gegen Lebensmittelverschwendung Denn beim Food Waste geht es nicht nur um Nah- rungsmittel die aufgrund ihres abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatums in in der Mülltonne lan- den Bei der industriellen Produktion von Scho- Die Mixschokolade setzt ein Zeichen gegen Food Waste kolade fallen durch Sortenwechsel große Mengen der hochwertigen Kakaomasse als Ausschuss- ware an Wenn die Produktion von Milchschokola- de auf Zartbitter umgestellt wird müssen die An- lagen zunächst mit einer sogenannten Chargen- trennmasse gespült werden um Schokolade mit der der anderen Geschmacksrichtung produzieren zu können Dabei werden hunderte Kilogramm Schokolade nur zur Reinigung der Produktions- straßen eingesetzt Um diese Mixschokolade vor der Entsorgung zu bewahren kauft ein Berliner Start-Up diese wert- vollen Rohstoffe auf und bringt die Mixschoko- lade unter dem Namen „Rettergut“ auf den Markt „Bei unseren Besucher*innen kommt die Schoko- lade gut an“ erklärt Joachim Kühn der in Köln zusammen mit Dirk Steinkühler die Filmpalette betreibt und zu den Gesellschaftern des Kölner Filmhauses gehört „Viele Kinogäste wussten bislang nicht wie viel Schokolade beim Her- stellungsprozess verlorengeht “ Preislich sei die Schokolade mit anderen Sorten vergleichbar Foto: Dirk Steinkühler / Filmhaus Kino Köln CONCESSION
Foto: Ingrid und Stefan Melichar / Pixabay
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