Energieeffizienz im Kino
Klimaschutz im Kino zahlt sich aus, denn Energie sparen bedeutet auch Geld zu sparen. Investitionen, die zu einem effizienteren Umgang mit kostbaren Ressourcen führen, amortisieren sich durch die Senkung der Energiekosten. Daher rechnet es sich zu prüfen, in welchen Bereichen sich die Kosten für Strom, Gas, Öl oder Wasser reduzieren lassen. Wann oder in welchem Umfang sich eine energetische Sanierung im Altbau oder Neubau lohnt, und welche weiteren Gründe es dazu gibt, wird am besten mittels einer Energieberatung geklärt.
Über ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs fließt allein in die Beheizung, Kühlung und Beleuchtung von Gebäuden. Immer mehr Kinos setzen deshalb auf moderne Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, die über einen hohen Wirkungsgrad verfügen und somit die Heizkosten senken. Eine lohnende Investition kann auch die Anschaffung eines neuen Heizkessels sein, dessen Austausch vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird, sofern dieser älter als 30 Jahre ist.
Eine Umrüstung mit modernen und effizienten Anlagen ist allerdings mitunter zudem mit Folgeaufgaben verbunden. Für größere Häuser mit einem entsprechend hohen Wärmebedarf kann es rentabel sein, ein eigenes Blockheizkraftwerk zu installieren. Eine zentrale Rolle spielen bei den Wirtschaftlichkeitsberechnungen stets die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten.
Durch die digitale Projektion sind die Stromkosten in den Kinos erheblich angestiegen. Umso wichtiger ist es, praktikable Lösungen zu finden, um die Energiekosten in den anderen Bereichen zu reduzieren. Anregungen dazu geben die Tipps und Tricks verschiedener Kinobetreiber, die in Form von Best Practice-Beispielen vorgestellt werden.
Energieeffizienz gewinnt europaweit an Relevanz, was sich auch in verschiedenen EU-Richtlinien abbildet. Die EU-Ökodesign-Richtlinie soll dafür sorgen, dass bestehende Energieeffizienzpotenziale erschlossen werden und ineffiziente Geräte vom Markt verschwinden. Die Hersteller in ganz Europa sind gefordert, sich an diese Ökodesign-Anforderungen zu halten.
Aufschluss darüber, wie energieeffizient Lampen und Leuchten, Kühl- und Gefriergeräte oder Geschirrspüler sind, gibt das EU-Energielabel. Neben der Einteilung der Produkte in entsprechende Energieeffizienzklassen sind darin oftmals Angaben zum Energieverbrauch sowie Produkteigenschaften wie beispielsweise Größe und Geräuschemissionen enthalten. Die Angaben stammen von den Herstellern selbst und werden von der Deutschen Energie-Agentur (dena) nur stichprobenartig überprüft.
Um künftig die Manipulation von Testergebnissen und das Umgehen von Messvorschriften zu verhindern, ist im Juli 2018 das europäische Förderprojekt ANTICSS zur Eindämmung des Umgehens von Standards für eine bessere Marktüberwachung initiiert worden.
Eine Orientierungshilfe für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen geben außerdem verschiedene Gütesiegel wie das Umweltzeichen Blauer Engel, bei dessen Vergabe der gesamte Lebensweg eines Produkts betrachtet wird.
Aber bereits mit einfachen Lösungen wie dem Einsatz von Lichtschranken, Bewegungsmeldern und Zeitschaltuhren lässt sich im Kinobetrieb in mehreren Bereichen Strom sparen. Die automatische Abschaltung des Lichts nach der Benutzung der Kundentoiletten lässt sich damit genauso gezielt steuern wie die Beleuchtung der Außenwerbung.
Smartes Energiemanagement kann ebenfalls bedeuten, in einem Multiplex-Kino eine Concession-Theke nicht zu betreiben, wenn im Sommer weniger Betrieb herrscht.
Als hochgradig energieeffizient erweisen sich LED-Lampen, die deutschlandweit bereits in zahlreichen Filmtheatern im Einsatz sind. Neben der Stromersparnis schätzen die Kinobetriebe die Flexibilität dieser Beleuchtung, da sie dimmbar ist und eine breite Farbpalette von warmen und kalten Farben erzeugt werden kann.
Ein weiteres Thema, das sich ohne große Investitionen im publikumsintensiven Kinosektor umsetzen lässt, ist die Senkung des täglichen Wasserbedarfs. Sparspülungen, Durchflussmengenkonstanthalter oder nur die Beseitigung eines tropfenden Wasserhahns zahlen sich sowohl für den Klimaschutz als auch für die eigene Kasse aus.
Für den Kinobetrieb ist es unter dem Strich wichtig, dass sich die getätigten Investitionen in überschaubarer Zeit amortisieren. Dank zahlreicher technischer Innovationen gibt es viele Möglichkeiten, die Energiebilanz zu optimieren. Besonders attraktiv ist das, wenn diese Maßnahmen zusätzlich gefördert werden.