Mehrwegschalen für Popcorn und Nachos im Central Filmtheater in Ludwigsburg

Best Practice-Beispiel

Im Central Filmtheater in Ludwigsburg sind Einwegprodukte ein Auslaufmodell. Ab Oktober 2022 werden dort Nachos und Popcorn an der Concession-Theke in einer Übergangsphase auch in Mehrwegschälchen serviert, die sukzessive die Papierverpackungen ablösen. „In unserem Kino setzen wir bereits seit hundert Jahren Mehrwegflaschen ein“, erklärt Claus Wollenschläger, Inhaber des Central & Union Filmtheater in Ludwigsburg. „Für uns ist es eine logische Konsequenz, auch Nachos und Popcorn in Mehrwegschälchen anzubieten.“

 

Zu diesem Zweck hat der Kinobetreiber spülmaschinenfeste Schälchen aus weißem Kunststoff in verschiedenen Größen und Formen erworben, die laut Herstellergarantie für mindestens 500 Spülgänge einsetzbar sind. Die Schälchen von CircON (Circular, Convenient, OnDemand) sind mit dem Label des Central & Union Filmtheaters in Ludwigsburg gekennzeichnet. Für Popcorn werden zwei Mehrwegschälchen mit einem Fassungsvermögen von 1,6 Liter und 3 Liter verwendet. In die Nacho-Schälchen passen 400g Chips sowie zwei kleine Dip-Behälter für 90g Salsa- und Käsesoße.

 

Neu im Sortiment sind zudem transparente Becher für das Pick & Mix-Angebot. „Wir bieten im Central Filmtheater ausschließlich Süßwaren-Mischungen an, die bio, vegan oder halal sind“, versichert Claus Wollenschläger. Darüber hinaus will der Kinobetreiber beim Kaffee-Auschank wieder auf das Mehrweg-System von ReCup setzen, das in der Hochphase der Pandemie nicht im Kino genutzt werden konnte.

Um die Kunststoffschälchen fachgerecht und hygienisch mit geringem Energie- und Wasserverbrauch spülen zu können, hat sich der Kinobetreiber für seine Concession-Theke eine Untertischspülmaschine bestellt, die speziell für das Spülen von Kunststoffbechern entwickelt worden ist. Beim Spülen von Kunststoffbechern und -schälchen mit herkömmlichen Maschinenprogrammen kippen die leichten Kunststoffbecher schnell um und füllen sich mit Spülwasser, so dass sie ausgeleert und nachgespült werden müssen. Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit von Kunststoff ist das Geschirr nach dem Spülgang noch nass und muss per Hand abgetrocknet werden.

 

Das neu entwickelte Kunststoffbecher-Spülsystem von Winterhalter bietet eine Systemlösung, bei der Maschineneinstellungen, Korb und Spülchemie auf das Spülen und Trocknen von Kunststoff abgestimmt sind. Pro Spülgang, der eine Minute und 20 Sekunden dauert, lassen sich etwa fünf kleine oder drei bis vier große Schälchen im Spülkorb stapeln. Mit dieser Spüllösung im eigenen Haus vermeidet Claus Wollenschläger einen zusätzlichen CO2-Fußabdruck durch den Transport, der bei externen Spüllösungen anfällt.

Ab dem 1. Januar 2023 verpflichtet das Verpackungsgesetz Kinos, Cafés, Restaurants und Bistros dazu, Mehrwegbehälter für Getränke und Essen zum Mitnehmen anzubieten, damit die Gäste die Wahl zwischen Ein- und Mehrweglösungen haben.

Das Verpackungsgesetz schreibt vor, dass die Mehrwegvariante nicht teurer als das Produkt in der Einwegverpackung sein darf. Für alle Angebotsgrößen eines To-Go-Getränks muss es entsprechende Mehrwegbecher geben. Von der Verpflichtung ausgenommen sind Betriebe mit einer Ladenfläche bis zu 80 Quadratmetern. Statt Mehrweggeschirr vorzuhalten, müssen sie den Kund*innen offerieren, mitgebrachte Mehrwegbehälter zu befüllen.

 

Im Central Filmtheater in Ludwigsburg, das über drei Kinosäle mit insgesamt 800 Sitzplätzen verfügt, wird kein zusätzlicher Lagerraum für das Mehrweggeschirr benötigt. Die noch vorhandenen Popcorntüten werden eingesetzt, sofern die Gäste ihr Popcorn nach der Vorstellung mitnehmen möchten. Um die Kinobesucher*innen darüber zu informieren, dass die Schälchen nach Verwendung im Saal verbleiben oder im Foyer auf einem Tisch abgestellt werden sollen, plant der Kinobetreiber einen Spot zu produzieren.

 

Der Verzehr von Concession-Produkten pro Gast hat sich im Central Filmtheater seit der Pandemie fast verdreifacht. Aufgrund der wachsenden Nachfrage wird eine weitere Concession-Theke gebaut. „Wir werden künftig einen Preisnachlass für online bestellte Menüs anbieten“, sagt Claus Wollenschläger.