Bundespreis Umwelt & Bauen prämiert nachhaltig sanierte Gebäude

Kinobetreiber*innen, die ihre Gebäude energetisch saniert, modernisiert oder Aufstockungen und Nachverdichtungen vorgenommen haben, die im Einklang mit Klimaschutz, Kreislauffähigkeit und Suffizienzstrategien stehen, können sich um den Bundespreis Umwelt & Bauen bewerben. Diese Auszeichnung wird zum dritten Mal vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Umweltbundesamt (UBA) vergeben. Mit dem Preis werden die Werte der europäischen Initiative Neues Europäisches Bauhaus, Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusion ganzheitlich umzusetzen, gewürdigt.

 

Im Fokus dieser Auszeichnung steht der Gebäudebestand. Um die Treibhausgasemissionen, die Inanspruchnahme von Ressourcen oder das Abfallaufkommen des Bausektors ausreichend zu reduzieren, reicht nachhaltiger Neubau allein nicht aus. Da Neubauten, die nach aktuellen Effizienzanforderungen errichtet werden, nur einen kleinen Anteil am Gebäudebestand besitzen, können sie dessen Energiebedarf kaum senken. Eine Steigerung von Ersatzneubauten ist aufgrund des damit verbundenen intensiven Ressourcenbedarfs nicht zielführend. Daher wird angestrebt, den Gebäudebestand zu erhalten und weiterzuentwickeln.

 

Für den Bundespreis Umwelt & Bauen 2025 qualifizieren können sich Bestandsgebäude, mit deren Sanierung neben der Steigerung der Energieeffizienz auch Maßnahmen zur Klimaanpassung und Förderung der Biodiversität verbunden sind, was beispielsweise durch Begrünung der Dachflächen erreicht werden kann. „Ziel des Wettbewerbs ist insbesondere, die Vereinbarkeit von ⁠Nachhaltigkeit⁠- und Klimaschutzorientierung sowie der sozialen Dimension aufzuzeigen“, sagt der UBA-Präsident Dirk Messner. „Mit dem Preis möchten wir Bau- und Umbauprojekte fördern, die soziale, ökologische und ökonomische Aspekte mitdenken.“

Der Bundespreis Umwelt & Bauen wird in den Kategorien „Nicht-Wohngebäude“, „Wohngebäude“, „Quartier“ sowie „Sonderpreis für Bauprodukte, bautechnische oder digitale Innovationen” vergeben. Voraussetzung ist, dass sich die Bauwerke in Deutschland befinden und die Maßnahmen bereits umgesetzt worden sind. Gesucht werden erfolgreich realisierte Konzepte, die sich auf andere Gebäude übertragen lassen, um zu einer Beschleunigung der Bauwende beitragen zu können.

 

Bei Quartieren ist es ausreichend, wenn bereits eine teilweise Realisierung erfolgt ist. Die Innovationen des Sonderpreises, durch den zirkuläres Bauen und umweltfreundliche Baustoffe eine größere Sichtbarkeit erhalten sollen, müssen auf dem Markt verfügbar sein. Nachhaltige Baustoffe sind beispielsweise Produkte aus Holz, Stroh oder Hanf, die aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen und mit einem geringen Energieaufwand hergestellt werden. Besonders umweltfreundlich sind diese Baustoffe, wenn sie aus der Region bezogen werden, so dass nur geringe Emissionen beim Transport anfallen.

 

Mit der aktuellen Sanierungsrate von Bestandsgebäuden lassen sich die anvisierten Klimaschutzziele in Deutschland nicht erreichen. Durch die Auszeichnung mit dem Bundespreis Umwelt & Bauen 2025 sollen Best Practice-Beispiele innovativer Technologien sowie eine fortschrittliche Architektursprache gefördert werden. Das Ziel ist zudem, die Wertschätzung der Bevölkerung für die Rohstoffe, die Historie, die Arbeitsleistung und die Baukultur zu wecken, die sich in Bestandsgebäuden manifestiert.

 

Für den Bundespreis Umwelt & Bauen können Projekte von allen Projektbeteiligten wie Bauträger, Architektur- und Planungsbüros, Hersteller oder Forschungseinrichtungen eingereicht werden. Die Einreichfrist läuft bis zum bis zum 18. November 2024. Die Projekte werden von einer interdisziplinär besetzten Jury aus Architekt*innen, Wissenschaftler*innen sowie unabhängigen Expert*innen bewertet. Die feierliche Preisverleihung, bei der die gekürten Projekte in Form von Videoporträts präsentiert werden, findet am 7. April 2025 im Bundesumweltministerium statt.