Die Entsorgung von Teebeuteln

Tee ist neben Kaffee der Klassiker unter den Heißgetränken. An der Concession-Theke im Kino sind Teebeutel eine praktikable Lösung. Nach dem Gebrauch dürfen Teebeutel dem Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium zufolge in der Biotonne entsorgt werden. Doch Teebeutel ist nicht gleich Teebeutel. Denn Teebeutel bestehen aus verschiedenen Materialien, zu denen oftmals eine Klammer, ein Zettel aus Papier sowie ein Faden gehört. Zudem sind in Teebeuteln teilweise Kunststoffe oder synthetische Fasern enhalten, die beim industriellen Kompostierungsprozess zu Mikroplastik zerfallen.

 

Die auf der Verpackung ausgwiesenen Inhaltsstoffe von Teebeuteln beschränken sich oftmals auf Angaben wie Papier, Biokunststoffe oder nachwachsende Rohstoffe. Um Aufschluss über die genaue Zusammensetzung von Teebeuteln zu erhalten, hat das Magazin Fairlis über ein Dutzend Hersteller befragt. Die Ergebnisse dieser umfangreichen Recherche belegen, dass Papierteebeutel in der Regel aus natürlichen Materialien wie der Faserbanane Abacá und Holzpulpe zusammengesetzt sind. In einigen Produkten sind zudem geringe Anteile von synthetischen, thermoplastischen Fasern enthalten.

 

Um den Teebeuteln eine Festigkeit im heißem Wasser zu verleihen, wird immer ein geringer Anteil eines Nassfestigkeitsmittels hinzugefügt, das aus einem synthetischen, erdölbasierten Polymer besteht. Einige Hersteller verwenden zusätzlich Kunststofffasern in ihren Teebeuteln. Der in verschiedenen Teebeuteln enhaltene Biokunststoff PLA lässt sich in 95 Prozent der deutschen Kompostieranlagen nicht normgerecht kompostieren, sondern stellt einen Störstoff dar.

Manche Hersteller vermarkten ihre Teebeutel mit Informationen wie „ungebleicht und ohne Metallklammern“,  „komplett ohne Plastik hergestellt“ und „kompostierbar”, die aber dennoch nicht kompostiert werden sollten. Vermehrte Nachfragen haben ergeben, dass für die Heißsiegelbeschichtung ein synthetisches Polymer eingesetzt werden muss, um die Teebeutel luftdicht zu verschließen, da Papier nicht auf Papier klebt.

 

Diese Kunststoffversiegelung ist nur bei der Herstellung von Einkammerbeuteln erforderlich. Doppelkammerteebeutel aus erneuerbaren Rohstoffen sind hingegen kompostierbar, wenn sie nicht heißgesiegelt, sondern oben mit einem Faden vernäht werden. Dies ist der Fall bei einem fünffach gefalteten Teebeutel, der oben mit einem Faden aus Bio-Baumwolle verknotet wird und somit ohne Metallklammern auskommt.

 

Die komplette Hersteller-Befragung ist online bei Fairlis nachzulesen. Daraus lässt sich das Fazit ableiten, dass ein Teebeutel für die korrekt Entsorgung aufgeschnitten werden sollte, damit die Teeblätter in der Biotonne entsorgt werden können. Das Band und der Beutel gehören hingegen in den meisten Fällen in den Restmüll. Da sich diese Methode als recht aufwendig erweist, empfiehlt es sich, Teebeutel komplett im Restmüll zu entsorgen, damit keine Kunststoffe in den Bioabfall und somit auf die Felder gelangen. Loser Tee darf hingegen problemlos in die Biotonne eingebracht werden.