Mit Ökostrom die Artenvielfalt fördern
Das Grüner Strom-Label (GSL), mit dem Umweltverbände wie BUND und NABU seit 1998 Ökostrom in Deutschland kennzeichnen, hat Bienenstrom als Anbieter von erneuerbaren Energien zertifiziert. Der von den Stadtwerken Nürtingen vermarktete Bienenstrom wird in alpinen Wasserkraftwerken erzeugt und in das europäische Verbundnetz eingespeist. Für die Stromproduktion werden Herkunftsnachweise zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen ausgestellt. Um die Zertifizierungskriterien des Grüner Strom-Labels zu erhalten, reicht ein Herkunftsnachweis allein nicht aus, sondern es muss eine Kopplung zu einem Kraftwerk nachgewiesen werden.
Als Herkunftsnachweis dient ein Zertifikat mit dem Ökostromlabels RenewablePlus. Zu den Anforderungen von RenewablePlus gehört, dass die Eigentümer der Produktionsanlagen mehr in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren, als sie durch den Verkauf der Herkunftsnachweise erwirtschaften. Sämtliche CO2-Emissionen, die durch den Bau und dem Betrieb der Stromerzeugungsanlage inklusive der Vorketten entstehen, werden durch Klimaschutzprojekte des Labels kompensiert. Die Nachhaltigkeitskriterien werden wiederherum vom TÜV Rheinland geprüft.
Neben der Lieferung von Ökostrom setzt Bienenstrom auf eine Förderung der Artenvielfalt. Dank eines Blühhilfe-Beitrags von einem Cent je verbrauchter Kilowattstunde Strom unterstützt der Ökostrom-Anbieter den Anbau von artenreichen Blühflächen. In Kooperation mit Biogas-Landwirten werden insektenunfreundliche Reinkulturen wie zum Beispiel Mais durch Wildpflanzenmischungen ersetzt. Mit dem Blühhilfe-Beitrag sollen 2021 über 480.000 Quadratmeter Ackerfläche zum Blühen gebracht werden. Die Ertragsverluste der Landwirte, die durch eine geringere Ausbeute an Maissubstrat entstehen, werden durch die Blühhilfe-Beiträge der Bienenstromkunden ausgeglichen.
Mit dieser Investition in den Natur- und Artenschutz soll das massive Insektensterben verhindert werden. Zwischen 1989 und 2015 ist die Anzahl an Fluginsekten um 75 Prozent dezimiert worden, was massive Folgen für den gesamten Naturkreislauf hat. Das Projekt Bienenstrom ist im April 2018 mit 14 Hektar Blühflächen auf der Schwäbischen Alb gestartet worden. Im Zuge von weiteren Kooperationen mit Landwirten im Osnabrücker Land und Emsland konnte ein 32 Hektar großer Lebensraum für Bienen und andere Insekten geschaffen werden. Die Pflanzenmischung auf den Feldern in Niedersachsen ist für die Aussaat im Sommer optimiert. Eine Übersicht über die Blühfelder gibt die Blühpaten-Karte auf der Homepage.
Der Blühhilfe-Beitrag in Höhe von einem Cent pro kWh verbrauchten Stroms wird zur Finanzierung des Aufbaus und der Pflege von Blühflächen genutzt. Bereits bei einem Verbrauch von 3.600 kWh werden rund 500 m² in einen Lebensraum für Pflanzen und Insekten verwandelt. Für die Berechnung des Stromtarifs steht online ein Rechner zur Verfügung.
Analog zum Ökostrom ist das Ökogas-Projekt Bienenwärme entstanden, das ebenfalls auf einen Blühhilfe-Beitrag für den Anbau von Blühfeldern setzt. Das mit dem Grüner Gas-Label zertifizierte Biogas wird als 100 Prozent Bienenwärme sowie als zehn- und zwanzigprozentige Biogas-Beimischung angeboten.