Abaton Kino optimiert Heizungsanlage mit neuem Brennwertkessel

Best Practice-Beispiel

Dank dem Einbau eines hochefffizienten Brennwertkessels kann das Abaton Kino in Hamburg künftig etwa zehn bis zwanzig Prozent seiner Heizkosten einsparen. Der alte Heizkessel, mit dem das Kino in den letzten drei Jahrzehnten beheizt wurde, ist dort 1992 installiert worden. Die zu beheizende Fläche im Abaton Kino beläuft sich auf rund 1.600 qm. Neben den drei Kinosälen und dem Foyer versorgt das Heizungssystem auch die darüber befindlichen Büros.

 

Ein Vorteil des neuen Kessels ist, dass die verschiedenen Heizkreise individuell gesteuert werden können. Parameter wie Solltemperatur, Betriebsart und Zeitprogramm können nach Bedarf justiert werden, was eine effizientere Nutzung erlaubt. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass ein Heizkessel nach 30 Jahren Betrieb ausgetauscht werden muss. Von dem Betriebsverbot für Ü-30-Heizungen sind 2021 alle Heizungsanlagen betroffen, die vor 1991 installiert worden sind. Als Ausnahmen gelten Niedertemperatur-Heizkessel, Brennwertkessel sowie Heizungen, deren Nennleistung weniger als vier oder mehr als 400 Kilowatt beträgt.

 

Allerdings erweist es sich nicht immer als ökonomisch sinnvoll, mit dem Kesseltausch bis zum Betriebsverbot zu warten. Der Wechsel zu einem modernen Wärmeerzeuger kann sich bereits bei einer 20 Jahre alten Heizungsanlage rechnen. Ineffiziente Heizkessel stellen nicht nur eine Belastung für das Klima, sondern auch für die Kasse dar. Dabei ist es relevant, dass der Heizungswechsel gut geplant wird und die Heizungsanlage auf den Energiebedarf des Gebäudes ausgelegt ist.

 

 

Bei der Auswahl des neuen Heizungssystems hat der Abaton Kino-Chef Felix Grassmann verschiedene Optionen in Hinblick auf die technischen Voraussetzungen in seinem Kinobetrieb sondiert. „Wärmepumpen hätten keine ausreichend hohen Temperaturen für unsere Lüftungsanlage erzeugt“, berichtet der Kinobetreiber. „Auch Fernwärme kam für uns nicht in Frage, weil wir mit unserer Lüftungsanlage nicht die Anforderungen erfüllen, die für die Rücklauftemperaturen erforderlich sind.“ Ein Brennwertkessel erwies sich für das Abaton Kino als perfekte Lösung.

 

Das installierte Modell verfügt über eine Nennwärmeleistung von 280kW und besitzt im Hochtemperaturbetrieb einen Wirkungsgrad von 88,3 Prozent und im Niedertemperaturbetrieb von 97,7 Prozent. Durch die erhebliche Senkung der Heizkosten, die im Abaton Kino im Schnitt rund 20.000 Euro im Jahr betragen, erweist sich diese Investition als wirtschaftlich rentabel. Gefördert worden ist die Maßnahme durch das Zukunftsprogramm Kino, das Filmtheaterbetreibende maßgeblich bei der Finanzierung von nachhaltigen Modernisierungen unterstützt.

Das Brennwert-Prinzip

Info-Box

Ein Brennwert-Heizkessel kann einen höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Heizkessel erzielen, weil beim Brennwert-Prinzip die Kondensationswärme nutzbar ist. Die meisten Brennstoffe enthalten Wasserstoff oder Wasser, welches bei der Verbrennung als Wasserdampf abgeführt wird und in Form von Abgas latente Wärme aus dem Heizkessel transportiert.

 

Der Brennwertkessel senkt die Abgastemperatur hingegen so stark ab, dass ein Großteil des Wasserdampfs im Kessel kondensiert und die Kondensationswärme zusätzlich zum Heizwert nutzbar wird. Da dabei fast der ganze Brennwert genutzt wird, kann der auf den Heizwert bezogene Wirkungsgrad bei Volllast sogar etwas oberhalb von 100 Prozent liegen.