Best Practice-Podium beim Kino-Kongress: Energiesparen im Kinobetrieb

Die Filmförderungsanstalt (FFA) lädt im Rahmen des Kino-Kongresses 2023 in Baden-Baden  zu einer Podiums-Diskussion ein, bei der Möglichkeiten zum Energiesparen im Kinobetrieb aufgezeigt werden. Die Energiekrise stellt für Kinobetriebe eine ökonomische Herausforderung dar, die sich durch die vom Kulturfonds Energie des Bundes gewährte Energiepreisbremse zwar derzeit etwas abfedern lässt, aber langfristig zeichnet sich eine deutliche Erhöhung der Energiepreise ab.

 

Kinobetriebe, die sich mit Hilfe von Wärmerückgewinnung, Solarstromerzeugung oder Wärmepumpen resilient für die Zukunft aufgestellt haben, können diese Krise etwas leichter bewältigen. Die günstigste und umweltfreundlichste Energie ist jedoch die Energie, welche überhaupt nicht genutzt wird. Im laufenden Kinobetrieb werden oftmals viele kleine und große Verbraucher gespeist, die nicht permanent benötigt werden, aber eine stromzehrende Wirkung entfalten.

 

Die Installation eines Automations-Systems im Kinobetrieb kann zu erheblichen Energieeinsparungen führen, da verschiedene Verbraucher wie Heizung, Kühlung, Lüftung und Beleuchtung durch die Verknüpfung mit dem Theater-Management-System (TMS) bedarfsorientiert rechtzeitig vor dem Vorstellungsbeginn eingeschaltet und nach Ende der Vorstellung im entsprechenden Saal automatisch ausgeschaltet werden. Das spart Energie, Kosten, CO2-Emissionen und sorgt für einen effizienten Einsatz von Ressourcen.

Bei der Podiumsdiskussion geben Kinobetreiber*innen Aufschluss, wie die smarte Steuerung für effizienten Energieeinsatz in der Praxis funktioniert. Zu Gast ist Benjamin Dauhrer, Technischer Leiter des Cinecitta in Nürnberg, in dem sich bereits seit über einem Jahrzehnt ein TMS-System im Einsatz befindet. Das Automations-System ist dort vor drei Jahren installiert worden, doch die damit verbundenen Möglichkeiten werden erst seit dem vergangenen Jahr ausgeschöpft. Schaltbare Relais ermöglichen es beispielsweise, über Netzwerkmodule bestimmte Gerätegruppen im Vorführraum an- und abzuschalten.

 

„Aktuell ist es uns gelungen, knapp 44 Prozent Energie einzusparen“, berichtet Benjamin Dauhrer. „Der größte Teil ist durch die angepasste Lüftungssteuerung erfolgt. Durch den Einsatz der Automation konnten wir rund 15 Prozent unserer Gesamtenergie einsparen.“ Einblick in die technischen Möglichkeiten und ihre Erfahrungen mit Automations-Systemen geben ebenfalls Gerda Kroiß, Inhaberin des Roxy Kinos in Abensberg und der Theaterleiter Alexander Kroiß. Über das mit dem TMS verknüpfte System lassen sich auch kleine Verbraucher wie Nacho- und Popcornwärmer steuern, so dass Energieeinsatz und Personalressourcen gespart werden.

 

Die Amortisationsdauer von Automationssystemen hängt jeweils von der Anwendung ab. Unterstützung bei der Finanzierung gewährt die Filmförderungsanstalt, wie Ruth Strecker, Förderreferentin für Kinoförderung bei der FFA, erläutern wird. Die Moderation der Podiumsdiskussion übernimmt Birgit Heidsiek, Grüne Kino-Beraterin der FFA. Die Diskussion findet am Mittwoch, den 10. Mai 2023 um 10 Uhr im Auditorium des Kongresshauses in Baden-Baden statt und wird als Hybridveranstaltung live gestreamt.