Wasserlose Urinale zahlen sich im Roxy Kino in Abensberg aus

Best Practice-Beispiel

Beim Bau des neuen Roxy Kinos in Abensberg, das am 1. Juli 2021 eröffnet worden ist, hat die Kinobetreiberfamilie Kroiß im Sanitärbereich auf den Einbau von wasserlosen Urinalen gesetzt. „Der Schutz von Umwelt und Ressourcen ist ein wichtiges Anliegen für uns“, unterstreicht die Inhaberin Gerda Kroiß. Dank der wasserlosen Urinale werden in dem Kino mit insgesamt vier Sälen jedes Jahr weit über 100.000 Liter Wasser eingespart.

 

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, das in Deutschland am intensivsten kontrolliert wird und uneingeschränkt konsumiert werden kann. Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser in Deutschland lag im Jahr 2022 bei rund 125 Liter Wasser. Mehr als ein Viertel dieses kostbaren Nasses rauscht täglich durch die Toilette. Herkömmliche wassergespülte Urinale verbrauchen rund drei Liter Trinkwasser pro Spülvorgang. Bei durchschnittlich 130 Nutzungen pro Tag kann ein Urinal bis zu 150.000 Liter Wasser pro Jahr verbrauchen, was entsprechend auf der Wasserrechnung zu Buche schlägt. Wassersparen ist daher nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll.

 

„In Abensberg sind die Wassergebühren nahezu verdoppelt worden“, berichtet der Inhaber Jakob Kroiß. Bislang berechnete das Wasserwerk Abensberg für das hundertprozentig natürlich geschützte Grundwasser, das keine Aufbereitung mit chemischen Zusätzen erfordert, 99 Cent pro Kubikmeter. Seit Jahresbeginn 2024 kostet ein Kubikmeter Wasser in der niederbayerischen Kleinstadt 1,83 Euro. Die Berechnung des Wasserpreises erfolgt auf der Basis des Wirtschaftsergebnisses des vorherigen Kalkulationszeitraums sowie den erwarteten zukünftigen Einnahmen und Ausgaben. Die drastische Anhebung des Wasserpreises für das Jahr 2024 resultiert aus umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, zu denen millionenschwere Investitionen in die Infrastruktur gehören.

Dank der wasserlosen Urinale werden große Mengen an energieintensivem Abwasser vermieden. Für das Roxy Kino hat sich die Investition in die wasserlosen Urinale bereits amortisiert und zahlt sich nun richtig aus. Zudem ist der Reinigungsaufwand bei dieser Lösung gering. Bei diesem Prinzip wird der Urin über einen Trichter in den Geruchsverschluss geleitet und läuft durch eine vertikal angeordnete Membran in die Kanalisation. Die in den Ablauf integrierte Silikonkautschuk-Membran fungiert dabei als Geruchsverschluss. Sobald Urin eintritt, öffnet sich das Membranventil und verschließt die Membran wieder, wenn kein Urin mehr nachfließt. Dadurch ist die Abflussleitung geruchsdicht versiegelt, so dass kein Austritt von Gasen aus dem Abwassersystem erfolgt.

 

Die an der Wand hängenden Urinale bestehen aus hochwertiger Sanitärkeramik, die sich aufgrund des hohen Härtegrads des Materials sehr einfach säubern lässt. „Unsere Putzstaffel reinigt die Urinale in der Regel einmal täglich und bei hohem Besucheraufkommen zweimal pro Tag“, berichtet Gerda Kroiß. Der materielle Ressourceneinsatz beschränkt sich dabei auf einen Liter Wasser pro Urinal sowie die Reinigung mit einem feuchten Tuch.

 

„Unsere Erfahrungen mit den wasserlosen Urinalen sind sehr positiv. Es findet keinerlei Geruchsbildung statt“, resümiert die Kinobetreiberin. Das stets blitzsaubere Ambiente in diesem familiengeführten Kinobetrieb führt dazu, dass auch die Gäste bei der Nutzung der Sanitäranlagen die hohen Hygienestandards einhalten. Unterstrichen wird der angenehme Geruch in den Sanitäranlagen zusätzlich durch Duftstäbchen.