Effizienz von Gasheizungen erhöhen

Aufgrund der explodierenden Erdgaspreise sondieren einige Kinobetreiber*innen, die ihr Filmtheater mit einer Gasheizung heizen, derzeit alternative Lösungen. Luft-Luft-Wärmepumpen stellen eine ideale Ergänzung zur Gasheizung dar und können erheblich dazu beitragen, den Gasbedarf zu senken und CO2 einzusparen. Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen Energie aus der Luft, um die Räume mit Wärme zu versorgen. Voraussetzung dafür ist, dass ein Außengerät aufgestellt werden kann und eine entsprechende Durchführung durch die Außenwand erlaubt ist.

 

Eine Wärmepumpe heizt ein Gebäude mit Hilfe von elektrischem Strom, der jedoch nicht direkt in Wärmeenergie umgewandelt wird, sondern die Wärme wird der Umwelt entzogen. Die Wärmepumpe kühlt die Außenluft oder das Erdreich ab und speist die entnommene Wärme in den Heizkreislauf ein. Wärmepumpen sind in der Lage, auch an sehr kalten Tagen die notwendige Wärme zu liefern.

 

Analysen des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zufolge sind nicht die maximalen, sondern die mittleren Heizkreistemperaturen ausschlaggebend für die Gesamteffizienz. Wärmepumpen können die benötigte Wärme auch in Bestandsgebäuden bereitstellen. Die Effizienz lädt sich durch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen wie beispielsweise durch den Austausch einzelner Heizkörper erhöhen.

Fußbodenheizung oder Wandheizung gelten als ideal für das Heizen mit Wärmepumpe, aber eine Effizienzverbesserung lässt sich auch durch den Einbau größerer Heizkörper oder spezieller Niedrigtemperaturheizkörper erzielen, die bei deutlich geringerer Vorlauftemperatur die gleiche Wärmemenge an den Raum übertragen können.

 

Zudem führt der Einsatz von Wärmepumpen zu einer deutlichen CO2-Emissionsminderung gegenüber fossil betriebenen Heizungssystemen wie beispielsweise Gaskesseln. Bislang ging das Fraunhofer ISE davon aus, dass sich Wärmepumpen ab einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,5 ökonomisch rechnen. Aufgrund der stark gestiegenen Gaspreise hat sich diese Relation verschoben und eine Wärmepumpe erweist sich schon etwa ab der Jahresarbeitszahl 3 als die günstigere Variante.

Durch die Ergänzung des Heizsystems mit einer Wärmepumpe lässt sich auch die Energiebilanz von bereits vorhandenen Gasheizungen deutlich verbessern.

Ein sogenanntes Hybrid-Set ermöglich es, eine Gas-Brennwertheizung mit einer Wärmepumpe zu verbinden. Dabei wird das Zusammenspiel beider Heizsysteme durch ein Hydraulikmodul mit Wärmepumpenmanager geregelt. Die Wärmepumpe wird als regenerative Komponente prioritär eingesetzt, so lange sie ausreichend Wärme liefert. Bei ineffizientem Wärmpumpenbetrieb springt der Gaskessel an. Durch den Einsatz der Wärmepumpe wird weniger teures Erdgas benötigt und der CO2-Ausstoß deutlich verringert.

 

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird der Einbau von Wärmepumpen als Einzelmaßnahme mit einem Zuschuss von 35 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt.