Grünes Kino bei der Filmkunstmesse Leipzig

Die aktuelle Energiekrise stellt Kinobetriebe vor neue Herausforderungen. Steil ansteigende Energie- und Strompreise, die Gasumlage sowie eine unsichere Versorgungslage beunruhigen derzeit zahlreiche Filmtheaterbetreiber*innen. Eine Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs kann durch eine Steigerung der Energieeffizienz erreicht werden, was in der Praxis den Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung oder den Einsatz von Wärmepumpen zum Heizen bedeuten kann. Auch die Installation von Photovoltaikanlagen amortisiert sich angesichts der hohen Strompreise immer schneller.

 

Die Finanzierung der technischen Gebäudeausrüstung stellt für Kinounternehmen jedoch oftmals eine Hürde dar. Dies ist das Thema der Podiumsdiskussion „Investition in die Zukunft: Energiesparmaßnahmen im Kino finanzieren“, die am 20. September 2022 im Rahmen der 22. Filmkunstmesse Leipzig in der Alten Handelsbörse stattfindet. „In der Kinobranche ist Energieeffizienz längst ein Thema. Um wertvolle Ressourcen und damit auch Kosten zu sparen, setzen die Kinobetreiber*innen immer mehr auf eine Modernisierung ihrer technischen Gebäudeausrüstung“, sagt der FFA-Vorstand Peter Dinges, der in Leipzig Aufschluss über neue Fördermöglichkeiten geben wird. „Um sie dabei noch besser unterstützen zu können, hat die FFA unlängst ihre Spruchpraxis bei der Kinoförderung erweitert. Nun können z. B. auch energetische Sanierungen oder Photovoltaikanlagen mit Hilfe unserer Kinoförderung finanziert werden.“

 

An der Diskussionsrunde nimmt zudem ein Energieberater teil, der sowohl Einblick in die Energieberatung im Mittelstand als auch in die Fördermöglichkeiten auf der Ebene von Bund, Ländern und Kommunen geben soll. „Das Ziel ist, die Schritte von der Finanzierung bis zur Umsetzung aufzuzeigen“, sagt Daniel Wuschansky, Projektkoordinator von Kino:Natürlich. Über Erfahrungen mit dem Einbau einer neuen Lüftungsanlage im Casablanca in Nürnberg wird der Kinobetreiber Matthias Damm berichten. Nach der Installation einer Photovoltaikanlage im Metropol in Gera möchte Christian Pfeil nun sein nächstes Kino mit eigenem Solarstrom versorgen.

Eine weitere Diskussionsveranstaltung beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie gesellschaftlich relevante Filme und Themen das Publikum überzeugen. Im Rahmen des Projekts Kino:Natürlich werden den Filmtheatern verschiedene Filme zu Umwelt und Klimawandel angeboten, die sie unter dem Label „Natur- und Umweltfilmfestival CineNature“ präsentieren können.

 

Dazu gehören die Dokumentarfilme Cow von Andrea Arnold, Ökozid von Andres Veiel, Land von Timo Großpietsch, Dear Future Children von Franz Böhm sowie der Spielfilm Wer wir waren von Marc Bauder, der bei der Podiumsdiskussion zu Gast sein wird. Als weitere Teilnehmer hat Daniel Wuschansky den RealFiction-Chef Joachim Kühn, die Berliner Presseagenten Gesine Mannheimer und Saskia Vömel von Jetzt&Morgen sowie den Medienwissenschaftler Prof. Jens Eder von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf eingeladen, der hinsichtlich der Klimakrise Einblick in die Ansätze der Rezeptionsforschung geben wird.