FFA präsentiert Grünes Kino & ziemlich gute Beispiele

Anlässlich der Berlinale lädt die Filmförderungsanstalt (FFA) zu der Podiumsdiskussion „Grünes Kino & ziemlich gute Beispiele – Förderung für die Sanierung im Bestand bis hin zu energieeffizienten Laserprojektoren“. Ob Austausch der alten Ölheizung, Dämmung eines Kinosaals, Einbau einer raumlufttechnischen Anlage mit Wärmerückgewinnung, Anschaffung eines Laserprojektors, Installation einer Wärmepumpe oder Photovoltaikanlage auf dem Dach – es gibt zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen, mit denen Kinos sowohl ihre Energiekosten als auch den CO2-Fußabdruck reduzieren können.

 

Für Investitionen in diese Maßnahmen kann Kinoförderung  bei der FFA beantragt werden. Dabei stellt sich die Frage, was die Modernisierung kostet und wie schnell sie sich amortisiert. Bei diesen Entscheidungen kann es eine große Hilfe sein, auf die Erfahrungen von Kinokolleg*innen zurückzugreifen, um sich an erfolgreichen Beispielen zu orientieren und mögliche Fallstricke zu vermeiden. Der Kinopionier Wolfram Weber hat nicht nur die Energiekosten von Deutschlands größtem Megaplexkino Cinecitta in Nürnberg mit 24 Sälen um rund vierzig Prozent gesenkt, sondern entwickelt auch Energiekonzepte, um seine in Bestandsgebäuden befindlichen Arthouse-Kinos perspektivisch energieautark aufzustellen.

 

Bei der Podiumsdiskussion wird Wolfram Weber berichten, inwiefern sich eine Wärmepumpe im Bestandsgebäude rechnet, wie viel Strom mit Laserprojektoren konkret gespart werden kann und welche Herausforderungen mit der Installation einer Photovoltaikanlage verbunden sind. Darüber hinaus gibt der Kinobetreiber einen Ausblick auf sein nächstes Großprojekt, ein eigenes Flusskraftwerk zu bauen.

Auf eine Komplettsanierung vom Boden bis zum Dach hat Jörg Fritz gesetzt, der die Saalbau-Lichtspiele in Heppenheim betreibt. Der 300 Plätze große Kinossaal befindet sich in einem Gebäude, das 1898 erbaut worden ist und wärme- und klimatechnisch einem Stand aus den 1950er Jahren entsprach. Der Sanierungsbedarf war entsprechend groß. Die Schwachstellen-Analyse reichte von undichten Holzfenstern mit Einfachverglasung über nicht isoliertes Mauerwerk bis hin zu einem brüchigen Holzboden im Keller sowie einer alten Ölheizung. Dabei erwies es sich als eine besondere Herausforderung, eine geeignete Beratung für den historischen großen Saal mit alter Bausubstanz zu erhalten. Der Kinobetreiber Jörg Fritz wird erläutern, welche Herausforderungen dabei adressiert werden mussten und welche Lösungen im Zuge der energetischen Neuausrichtung umgesetzt wurden.

 

Der bewusste Umgang mit Ressourcen spielt auch an der Concession-Theke im Kino eine Rolle. Im Zuge des „Unverpackt“-Trends sind die knisternden Einwegverpackungen in einigen Kinos bereits ausrangiert  worden. Das Konzept, knusprige Knabbereien in wieder verschließbaren Gläsern anzubieten, erfordert Recherchen und Zeit, um die besten Optionen für eine nachhaltige Beschaffung auszuloten. Dies betrifft sowohl die Auswahl und Preisgestaltung der Produkte als auch das Handling sowie die Reinigung, um die Kreislaufwirtschaft im Kino in die Praxis umzusetzen. Über eine mehrjährige Expertise in diesem Bereich verfügt Ulrike Spann, die gemeinsam mit Gerhard Gross das Hackesche Höfe Kino in Berlin betreibt und als Prokuristin Ökologie und Ökonomie miteinander in Einklang zu bringen versucht.

 

Durch die Podiumsdiskussion mit den Kinobetreiber*innen Urike Spann, Wolfram Weber und Jörg Fritz führen Ruth Strecker, Kinoförderung FFA, und Birgit Heidsiek, Grüne Kino-Beraterin der FFA. Die Veranstaltung findet zum Auftakt der AG Kino Screenings am 16. Februar 2024 um 13 Uhr im Hackesche Höfe Kino im Saal 2 statt. Für den Besuch dieser FFA-Veranstaltung ist keine Akkreditierung erforderlich.