KINO 2019: Zukunftsfähiges Kino braucht Nachhaltigkeit

Das Grüne Kino ist auch Thema auf dem Kinokongress KINO 2019 in Baden-Baden. Am Mittwoch, den 10. April findet von 14.30 bis 15.15 Uhr ein Seminar im Auditorium statt, bei dem Kinobetreiber und Vertreter von Förderungen Aufschluss darüber geben, mit welchen nachhaltigen Maßnahmen sich die Ökobilanz im Kinobetrieb verbessern lässt.

 

Zu den Panel-Teilnehmer*nnen gehört Laura Weber, Geschäftsführerin des Cinecittà Multiplexkinos in Nürnberg, das zu den Pionieren im Bereich Nachhaltigkeit in der Kinobranche zählt. Dem mit 22 Kinosälen größten Multiplexkino in Deutschland ist es mit der Implementierung energieeffizienter Lösungen gelungen, die jährlichen Energiekosten von 650.000 bis 700.000 Euro für Heizung, Strom und Wasser zu halbieren. Ermöglicht worden ist dies primär durch den Einbau von zwei Blockheizkraftwerken.

 

Auf nachhaltige Lösungen im Kinobetrieb setzt ebenfalls Veronika Fläxl, Geschäftsführerin der Lichtspielberg-Betriebs-GmbH in Vilsbiburg, die ihren Strom aus der hauseigenen Photovoltaikanlage bezieht. „Das Kino nutzt nur die Hälfte des Stroms, der mit der 80 kWp-Anlage erzeugt wird. Die andere Hälfte des Solarstroms wird ins Netz eingespeist.

 

 

Weiterführende Informationen und Best Practice-Beispiele bietet das Grüne Kinohandbuch, das Birgit Heidsiek, FFA-Beraterin Grünes Kino, in Baden-Baden vorstellt. Im Anschluss an das Seminar Zukunftsfähiges Kino braucht Nachhaltigkeit steht am FFA-Stand ein Energieberater zur Verfügung, der Kinobetreiber in Einzelgesprächen Auskunft über den Wirkungsgrad, Investitionsbedarf, Fördermöglichkeiten und Amortisationsdauer energieeffizienter Maßnahmen geben wird.

 

Seit 2016 vergibt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst einen mit 5.000 Euro dotierten Preis für nachhaltiges Kino, bei dem ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte berücksichtigt werden. Bisher haben sich 25 Kinos an der bislang jährlichen Ausschreibung beteiligt, was etwa einem Viertel der hessischen Betriebe entspricht. Für die Organisation zeichnet das Film- und Kinobüro Hessen verantwortlich, das durch Erwin Heberling vertreten wird. Die Moderation des Seminars übernimmt Annette Dombrowski, Chefredakteurin der deutschen Kinofachzeitschrift Filmecho Filmwoche.