Kostenteilung bei der CO2-Bepreisung für fossile Brennstoffe
Mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ist in Deutschland 2021 eine zusätzliche Bepreisung des CO2-Ausstoßes durch den Einsatz von Brennstoffen eingeführt worden, die über den EU-Emissionshandel hinausgeht. Die CO2-Abgabe für Brennstoffe wie Erdgas, Flüssiggase, Heizöle und Kraftstoffe ist nicht direkt an den Verbrauch gekoppelt, sondern an das Inverkehrbringen der Brennstoffe. Die CO2-Bepreisung für fossile Brennstoffe wie Erdgas und Diesel hat 2021 mit einem Preis von 25 Euro pro Tonne CO2 begonnen und ist 2022 auf 30 Euro pro Tonne CO2 erhöht worden. Für 2023 wird die jährliche Erhöhung von fünf Euro aufgrund der Energiepreiskrise ausgesetzt, so dass sich der Zertifikatpreis weiterhin auf 30 Euro pro Tonne CO2 belaufen wird.
Der eigentliche Emissionshandel, bei dem für die Versteigerung der Verschmutzungsrechte ein Preiskorridor zwischen 55 und 65 Euro festgelegt wird, soll 2026 beginnen. Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung werden in Klimaschutzmaßnahmen für Verkehr und Gebäude reinvestiert und in Form einer Entlastung für höhere Kosten an die Bürger*innen zurückgegeben. Mit dieser Maßnahme wird angestrebt, die CO2-Emissionen in den Sektoren Gebäude und Verkehr zu senken, um die gesetzten Reduzierungsziele des Klimaschutzplanes 2030 zu erreichen. Die CO2-Bepreisung soll Anreize zur Umrüstung von fossilen Kraft- und Brennstoffen auf erneuerbare und klimafreundliche Technologien bewirken.
Im Gebäudebereich sind mit der CO2-Bepreisung höhere Kosten für die Beheizung und Trinkwassererwärmung verbunden, welche die Vermieter nach der bestehenden Rechtslage vollumfänglich auf Mieter umlegen können. Um Anreize für Vermieter zu setzen, in die Energieeffizienz ihrer Gebäude zu investieren, hat der Bundestag das Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz (CO2KostAufG) verabschiedet, das eine Aufteilung der Kosten aus der CO2-Bepreisung von Brennstoffen zwischen Mietern und Vermietern vorsieht.
Das CO2KostAufG, das am 1. Januar 2023 in Kraft tritt, ist als klimapolitisches Lenkungsinstrument konzipiert, da es Anreize zu klimaschonendem Brennstoffverbrauch entsprechend der energetischen Qualität des Gebäudes setzt. Während für Wohngebäude ein CO2-Kosten-Stufenmodell entwickelt worden ist, sollen die Kosten aus der CO2-Bepreisung für Nichtwohngebäude zunächst zu gleichen Teilen zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt werden.
Nach Erhebung der erforderlichen Daten soll bis Ende 2025 auch ein Stufenmodell für Nichtwohngebäude entwickelt werden. Damit Unternehmen abschätzen können, wie sich die CO2-Bepreisung konkret auf ihre Energiekosten auswirkt, bietet die IHK, das Netzwerk der 79 Industrie- und Handelskammern, einen CO2-Preisrechner in Form eines Online-Tools an.
Um verschiedene erneuerbare Wärmeerzeuger und Hybridlösungen in Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit und Klimabilanz miteinander zu vergleichen, können Kinobetreiber*innen den Wärmekostenrechner der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) nutzen. Auf Basis der individuellen Daten zu Gebäudetyp und Gebäudenutzung, Nutzfläche, Energieeffizienzklasse, genutzter Energieträger der Heizung sowie Stromverbrauch wird eine unabhängige Vollkostenanalyse vorgenommen. Bei der Heizkostenberechnung werden die Anschaffungs- und Betriebskosten sowie der CO2-Ausstoß durch Brennstoffeinsatz, Vorketten und Betrieb von Heizungsanlagen berücksichtigt.
Effizientes Wärmemanagement
Büro- und Arbeitsräume werden oftmals beheizt, obwohl sie die überwiegende Zeit nicht genutzt werden, weil die Mitarbeiter*innen nicht an allen Arbeitstagen ganztägig im Büro sind. Damit geht eine Verschwendung von Ressourcen einher, die sich sowohl in CO2-Emissionen als auch in hohen Nebenkosten niederschlägt. Optimieren lässt sich das Wärmemanagement mit einem Heizkörperthermostat, der über eine integrierte Anwesenheitserkennung verfügt. Die von den Heizkörperthermostaten gesammelten Informationen werden mit Hilfe von selbstlernenden Algorithmen verarbeitet.
Dadurch lernt das System, wann die Mitarbeiter*innen ins Büro kommen und heizt die Räumlichkeiten für den Arbeitsstart entsprechend auf. In die vorausschauende Steuerung wird auch der aktuelle Wetterbericht mit einbezogen. Die von den Heizkörperthermostaten und Gateways aufgezeichneten Daten wie Temperatur, Ventilstellung, Luftfeuchtigkeit werden in Echtzeit auf einer Online-Plattform angezeigt, was Einstellungen am gesamten System und individuellen Heizkörpern aus der Ferne ermöglicht.