Ökologische Baustoffe im Cinedom
Best Practice-Beispiel
Bei den umfangreichen Umbauarbeiten im Cinedom in Köln sind nicht nur die Kinosäle in der oberen Etage komplett mit komfortablen Luxussesseln ausgestattet worden, sondern bei der Renovierung wurde auch auf umweltfreundliche Maßnahmen geachtet. Bei der Verlegung der Bodenbeläge sind umweltschonende Klebstoffe eingesetzt worden. „Gerade solche Bereiche sind sehr sensibel“, erklärt Hendrik Pelzer, Geschäftsführer der Firma Deutsche Theaterbau, die 13 der insgesamt 14 Kinosäle im Cinedom renoviert hat. „Deshalb haben der Bauherr und auch wir großen Wert auf ökologische Aspekte gelegt und keine Kosten gescheut.“
Da Bodenbeläge großflächig in Innenräumen verlegt werden, ist es wichtig, dabei sowohl auf die Auswahl emissionsarmer textiler Bodenbeläge zu achten als auch auf die Verwendung emissionsarmer Spachtelmassen, Bodenbelagsklebstoffe und Vorstriche. Die Verlegewerkstoffe der Thomsit-Palette, die im Cinedom für die Aufbereitung von Untergründen und zur Klebung von Bodenbelägen verwendet wurden, enthalten keine lösemittelhaltigen Gefahrstoffe. Das ist ein entscheidender Faktor hinsichtlich der Qualität der Raumluft, da Emissionen aus frisch verarbeiteten Klebstoffen noch Tage nach dem Einbau zu einer bedenklich hohen Konzentration an gesundheitsgefährdenden flüchtigen organischen Verbindungen wie VOC (Volatile Organic Compounds) in der Luft führen können.
Im Fußbodenbereich wird vor allem auf die Klebefähigkeit Wert gelegt. Zusammen mit umweltfreundlichen Füllstoffen wie Kreide und hochreinen, klebstarken Harzen lassen sich leistungsfähige Klebstoffe herstellen, die sehr emissionsarm sind. Um die Abgabe flüchtiger Bestandteile von Baustoffen zu ermitteln, werden strenge Emissionsmessungen an den Produkten vorgenommen. Mithilfe von Laboranalysen wie der Gas-Chromatographie und der Massen-Spektrometrie können selbst geringste Spuren flüchtiger organischer Substanzen (VOC) in der Luft nachgewiesen werden.
Namhafte Hersteller von Bodenbelagsklebstoffen setzen deshalb auf möglichst emissionsarme Verlegewerkstoffe. Die Überprüfung der Grenzwerte und Einstufung der Produkte wird von der Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V. (GEV) vorgenommen, die zur Produktkennzeichnung das EMICODE®-System entwickelt hat. Ähnlich strenge Maßstäbe werden bei der Zertifizierung der Produkte mit dem Blauen Engel gesetzt, der vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, dem Umweltbundesamt, der Jury Umweltzeichen und der RAL gGmbH vergeben wird.
„Wir arbeiten mit Lieferanten für Baustoffe zusammen, die Marktführer im Klebstoff- oder Textilbereich sind und Materialien herstellen, die ökologisch unbedenklich sind“, resümiert Pelzer. „Früher musste bei der Klebung von Bodenbelägen mit Atemschutz gearbeitet werden. Das hat sich heute komplett geändert.“