Papierrecycling spart Rohstoffe

Die Papierherstellung aus Altpapier besitzt gegenüber dem Primärfaserpapier eine Reihe ökologischer Pluspunkte, weil dabei kostbare Ressourcen gespart werden. Der Prozesswasserbedarf ist zwei- bis sechsmal niedriger als der für die Papierherstellung aus Holz, das Abfallaufkommen wird vermindert und der Gesamtenergiebedarf ist drei bis viermal geringer als bei der Papierherstellung aus Holz. Zudem erfordert die Sekundärfaserverwendung geringere Energieeinsätze für den Transport.

 

Darüber hinaus werden globale Waldressourcen geschont, wodurch der Flächenverbrauch reduziert wird. Bei der Produktion von einem Kilo Kopierpapier aus Primärfaserpapier werden bis zu 2,2 Kilogramm Holz, rund 50 Liter Wasser und etwa fünf Kilowattstunden Energie verbraucht, während die Produktion von einem Kilo Recyclingpapier aus 1,2 Kilo Altpapier nur die Hälfte an Energie und sogar nur ein Drittel der Wassermenge erfordert.

 

 

 

Die Recyclingquote von Papier liegt in Deutschland bei über 70 Prozent. Bei der Sammlung von Altpapier kommt es darauf an, dies möglichst sortenrein zu trennen, um die Grundlage für eine hochwertige Verwertung zu schaffen. Prinzipiell kann Papier vollständig wieder zu gleichwertigen Produkten recycelt werden. Aus dem Papier einer Zeitung kann wieder neues Zeitungspapier hergestellt werden. Das funktioniert allerdings nur, wenn das Druckprodukt rezyklierbar ist und sich die Druckfarben und Klebstoffe beim Papierrecycling entfernen lassen. Andreas M. Faul, Geschäftsführer der Internationalen Forschungsgemeinschaft Deinking-Technik Ingede, erläutert den Prozess des Papierrecyclings.

 

 

Probleme bei der Aufbereitung von Altpapier bereiten Druckfarbenpartikel, die sich beim Recycling nicht oder nur ungenügend entfernen lassen. Durch vernetzte Farbpartikel, die sich wegen ihrer Größe, Flexibilität oder Oberflächeneigenschaften oftmals weder mechanisch mit Hilfe von Sieben noch per Flotation abtrennen lassen, entstehen bunte Punkte im Reyclingpapier. Die Qualität des Altpapiers wird nach der europäischen Standardsortenliste DIN EN 643 in mehr als 60 Sorten unterteilt, die aus unterschiedlichen Anteilen von Papier und Pappe zusammengesetzt sind.