Strom sparen bei der Gebäudekühlung

Hitzewellen und hohe Temperaturen, die im Zuge des Klimawandels weiter zunehmen, erhöhen auch den Kühlbedarf in Filmtheatern. Klima- und Lüftungsanlagen temperieren die Zuluft, mit der sie die Gebäude versorgen und ermöglichen einen thermischen Komfort im Kinosaal. Angesichts der aktuellen Energiekrise ist es wichtig, Energie möglichst effizient einzusetzen.

 

Bei der Gebäudekühlung lässt sich Strom sparen, indem die Raumtemperatur im Sommer auf 26 °C heraufgesetzt wird. Der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V. (BTGA), der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) und der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V. (RLT-Herstellerverband) weisen darauf hin, dass mit Energierückgewinnung die zugeführte Außenluft nicht nur im Winter erwärmt, sondern auch im Sommer gekühlt werden kann.

 

Mit Verdunstungskühlung sowie Energierückgewinnung können Räume ökologisch, energieeffizient und regenerativ gekühlt werden. Verdunstungskühlung, die auch als adiabate Kühlung bezeichnet wird, verwendet Wasser als Kältemittel. Damit trägt die Verdunstungskühlung den Anforderungen der F-Gase-Verordnung Rechnung, die eine Reduzierung von klimaschädlichen synthetischen Kältemitteln vorsieht.

Verdunstungskühlung ist eine leistungsfähige Kühl- und Lüftungstechnik, die nach dem Prinzip der Wasserverdampfung funktioniert. Durch den Luftstrom, der über das Wasser streicht, verdunstet es in der Luft. Dabei wird der Luft die zur Verdunstung notwendige Wärmeenergie entzogen, so dass die fühlbare Lufttemperatur sinkt. Die Verdunstungskühlung ist von der Feuchte der Abluft abhängig. Die Abluft, die in der Wärmerückgewinnungseinheit befeuchtet wird, kann nur so viel Wasser aufnehmen, bis eine hundertprozentige Sättigung erfolgt ist.

 

„Durch die Energierückgewinnung und eine Befeuchtung auf der Abluftseite kann eine indirekte adiabatische Verdunstungskühlung bei zentralen RLT-Anlagen realisiert werden“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup, Vorsitzender des FGK. Sie ermöglicht eine ökologische, regenerative Kühlung der Räume durch Wasserverdunstung. Selbst bei einer Außentemperatur von 32 °C kann mit der indirekten Verdunstungskühlung eine Zulufttemperatur von 22 bis 24 °C erreicht werden.“

Bei einer Außentemperatur von 32 °C sollte die Raumtemperatur einer raumlufttechnischen Anlage nicht tiefer als 26 °C eingestellt werden, um eine Erkältung der Kinobesucher*innen im Sommer zu vermeiden.

Zu hohe Differenzen zwischen den Innen- und Außentemperaturen sollten vermieden werden. Die Auskühlung der Schleimhäute durch Klimaanlagen, Zugluft und eisgekühlte Getränke schwächen das Immunsystem. Damit sich der menschliche Organismus regenerieren und nach einem heißen Sommertag schneller erholen kann, sollte der Temperaturunterschied auf maximal 6°C begrenzt werden.