Der Traumpalast Leonberg setzt auf effiziente Materialbelieferung

Best Practice-Beispiel

Der Traumpalast Leonberg punktet seit dem Herbst 2021 nicht nur mit der größten IMAX-Leinwand der Welt und einem BedCinema, sondern kann auch eine Reduzierung seines Verpackungsabfalls verzeichnen. Dank dem neuen System des Filmlogistikunternehmens Wilkner Group wird das Werbe- und Promotionmaterial der Verleiher zu den verschiedenen Filmstarts zusammen in einer Sendung verschickt. „Dadurch lassen sich erhebliche Mengen von Verpackungen sparen“, sagt Marius Lochmann, Geschäftsführer der Lochmann Kino Leonberg GmbH. „Wenn die Filmplakate zu zwei verschiedenen Titeln in einer Rolle geliefert werden, reduziert sich dadurch das Verpackungsmaterial um die Hälfte.“

 

Ermöglicht wird die effiziente Belieferung der Kinos mit Marketing- und Promotionmaterial durch ein neues ERP-System (Enterprise Resource Planing), welches die Wilkner Group in Zusammenarbeit mit dem Software-Unternehmen Viterio entwickelt hat. Das hauseigene Softwareprogramm wird eingesetzt, den Artikelstamm der Verleiher und die Adressdaten der Filmtheater zu verwalten. „Mit dem ‚Grünen Algorithmus‘ können wir die Bestellungen, die von mehreren Verleihern mit verschiedenen Titeln getätigt werden, in unserem System konsolidieren und alle Titel in einer Verpackung an die jeweiligen Kinos verschicken“, erklärt Andreas Leismüller, Geschäftsführer der Wilkener Group.

Marius Lochmann begrüßt den Sammelversand des Marketing- und Promotionmaterials, obwohl es für die Beschäftigten im Kino etwas mehr Aufwand bedeutet, wenn verschiedene Filmplakate im DIN A0 und DIN A1-Format in einer Rolle geliefert werden. Sämtliche Plakate müssen ausgepackt und die nicht benötigten Motive wieder eingerollt werden. „Das eigentliche Problem ist, dass es sehr günstig ist, Werbematerial zu produzieren“, betont der Kinobetreiber. „Es wäre sinnvoll, eine gezielte Abfrage an die Kinos zu richten und per Fragebogen zu ermitteln, wie viele Plakate sie zu welchem Film benötigen.“

 

In dieser Hinsicht gebe es noch Luft nach oben, da manche Kinos mit den Mengen des Werbematerials überfordert seien, befindet Sven Freund, stellvertretender Geschäftsführer der Wilkner Group. Das Filmlogistik-Unternehmen verschickt jährlich etwa 78.000 Pakete mit Marketing- und Promotionmaterial zu Filmtiteln. Die dafür eingesetzte Versandmenge der Kartons beläuft sich auf ein Gewicht von rund 13,5 Tonnen.

Durch die effiziente Softwarelösung werden etwa 43.000 Verpackungen im Jahr eingespart.

Der geringere Verpackungsaufwand führt zu niedrigerem Personalaufwand und geringeren Frachtkosten. Auch die Verleiher sparen dadurch Kosten, weil die Versandkosten fallen bis zu sechzig Prozent geringer ausfallen.

 

Neben den großformatigen Filmplakaten auf den Werbeflächen im Kino installieren die Filmtheaterbetriebe Lochmann in ihren neu gebauten Häusern Digital Signage Displays. „Im Traumpalast in Leonberg gibt es dreißig Monitore“, berichtet Marius Lochmann. „Wir setzen jedoch auch weiterhin klassische Filmplakate ein, weil sie einen besonderen Charme besitzen.“