Kino Gruppe Rusch setzt auf zertifiziertes Hygienepapier

Best Practice-Beispiel

Die Cineplex-Kinos Königsbrunn, Penzing, Memmningen sowie die Zentrale der KinoGruppeRusch in Aichach setzen bei der Beschaffung von Hygienepapier auf das mit dem Blauen Engel  zertifizierte Toilettenpapier von Goldeimer. Die Produktion von Hygienepapier aus hundertprozentigem Altpapier ist wesentlich umweltfreundlicher als die Herstellung von Frischfaserpapier, da dabei die Zellstoffproduktion entfällt.

 

Neben dem Rohstoff Holz werden bei der Produktion von Recyclingpapier weitere Ressourcen wie Wasser, Energie und der Einsatz von Schadstoffen erheblich reduziert. Der Wasserverbrauch bei der Herstellung von Recyclingpapier ist bis zu 70 Prozent niedriger als bei der Produktion von Frischfaserpapier, so dass bei der Herstellung einer Tonne Recyclingpapier 30.000 Liter Wasser gespart werden.

 

Dabei wird der Sekundärfaserrohstoff Altpapier durch Zugabe von Wasser und Chemikalien in seine Fasern aufgespalten. Beim sogenannten De-Inking werden Druckfarben und Verunreinigungen von den Fasern entfernt. Durch den Zusatz von Bleichchemikalien, die oxidativ oder reduktiv reagieren, werden die Papierfasern aufgehellt.

Als Alternative zu umweltbelastenden chlororganischen Verbindungen wird häufig das oxidative Bleichmittel Wasserstoffperoxid eingesetzt. Für holzhaltige Papierstoffe wird oftmals das reduktive Bleichmittel Natriumdithionit (Na₂S₂O₄) verwendet, das deutlich kürzere Reaktionszeiten benötigt, als umweltverträglich gilt und ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis besitzt.

 

“Preislich ist das Produkt mit herkömmlichen Toilettenpapieren vergleichbar”, erklärt Alexander Rusch, Geschäftsführer der KinoGruppeRusch. Bisher ist das Goldeimer Toilettenpapier allerdings nicht in größeren Rollen lieferbar, wie sie oftmals in Kinos eingesetzt werden. Für jede verkaufte Packung mit acht Rollen kommt ein bestimmter Betrag Projekten der Welthungerhilfe zugute, mit denen der Bau von sanitären Anlagen und Handwaschmöglichkeiten in Uganda finanziert wird.

Der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen gehört zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, welche die Vereinten Nationen als Leitbild der Agenda 2030 für ein weltweit menschenwürdiges Leben formuliert haben. In den drei Cineplex-Kinos Königsbrunn, Penzing und Memmingen werden die Kinobesucher*nnen auf diese Problematik hingewiesen. “Wir spielen den Kinospot und haben das Goldeimer Toielltenpapier auch schon in den Sneakpreviews verlost”, berichtet Alexander Rusch. “Das Feedback unser Besucher darauf ist durchweg positiv.”

 

Die Zielsetzung, das Toilettenpapier plastikfrei zu verpacken, konnte der Hersteller bislang noch nicht realisieren. Hygieneprodukte in Papierverpackungen werden aufgrund der erhöhten Anfälligkeit für Feuchtigkeit und Bruchgefahr ungern vom Einzelhandel ins Sortiment genommen. Die derzeit verwendete Verpackung besteht aus Granic-Folie, die einen Kreideanteil von 15 Prozent und einen Anteil von 30 Prozent Post-Consumer-Rezyklat aufweist. Die ordnungsgemäße Entsorgung der Folie erfolgt in der gelben Tonne.

Blauer Engel für Hygienepapier

Das bekannteste deutsche Umweltzeichen Blauer Engel wird seit mehr als 40 Jahren als Orientierung für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen vergeben. Insbesondere bei Produkten wie Hygienepapieren, die nicht recycelt werden können, empfiehlt sich die Verwendung von Recyclingprodukten. Um die Einhaltung ökologischer Standards wie Altpapiergehalt, chlorfreie Bleiche, Beachtung von Schadstoffgrenzenzu garantieren, sind für Hygienepapier folgende Parameter definiert:

★  Keine Überschreitung eines maximalen Weißegrads von 80 % (inklusive UV-Anteil) nach DIN ISO 2470
★  Kein Einsatz von Nass- oder Trockenverfestigern oder andere Hilfsstoffen, die Glyoxal enthalten
★  Kein Zusatz optischer Aufheller
★  Keine Verwendung von Pigmenten oder Farbstoffen, die Quecksilber-, Blei- , Cadmium- oder Chrom VI-Verbindungen als konstitutionelle Bestandteile enthalten
★  Kein Einsatz von Farbmitteln, Oberflächenveredelungsmitteln, Hilfs- und Beschichtungsstoffen
★  Vollständiger Verzicht auf Chlor, halogenierte Bleichchemikalien und biologisch schwer abbaubare Komplexbildner bei der Aufbereitung von Altpapier
★  Kein Einsatz von Lotionen, Duftstoffen und Bakteriensuspensionen