Kinopolis Hafencity setzt auf effiziente Inhouse-Spüllösung

Best Practice-Beispiel

Im neuen Kinopolis in der Hamburger Hafencity erfolgt die Reinigung der Mehrwegbecher in einer hauseigenen Spülstraße. Die zehn Kinosäle bieten insgesamt 2.180 Besucher*innen Platz, so dass eine entsprechend große Anzahl an Mehrwegbechern für Soft-Drinks vorgehalten werden muss. Die Getränke in den Mehrwegbechern werden in den Größen 0,5l und 1,0l angeboten. Seit der Eröffnung Ende April sind im Kinopolis in Hamburg rund 36.000 Becher gespült und getrocknet worden.

 

„Wir haben etwa 17.000 Becher im Bestand“, berichtet Oliver Hansen, Theaterleiter im Kinopolis Hafencity. Neben den an der Concession-Theke angebotenen Soft-Drinks können die Kinogäste in der stilvollen Golden Sea Bar erlesene Kaffeespezialitäten, kreative Cocktails und köstliche kleine Speisen genießen. Der Anteil der Getränke, die in Glasflaschen an der Concession-Theke oder in der „Golden Sea Bar“ über den Tresen gehen, ist weitaus geringer als die Softgetränke im Becher. Das Verhältnis beträgt etwa 5:1.

 

Die Mehrwegbecher werden in der Spülstraße innerhalb von neunzig Sekunden gereinigt. In einen Spülkorb passen jeweils bis zu zwanzig 0,5l-Becher beziehungsweise sechzehn 1,0l-Becher. „Im Schnitt können wir in der Maschine 500 bis 550 Becher pro Stunde reinigen“, erklärt Andreas Hufer, Head of Sales & Business Development bei der Kinopolis Management Multiplex GmbH. Die Becherreinigung in der hauseigenen Spülstraße ist effizienter und wirtschaftlicher als einen externen Spüldienstleister in Anspruch zu nehmen. In die Rechnung einbezogen wurde auch der damit verbundene Personalaufwand. Im Kinopolis Viernheim sind im Jahr 2024 insgesamt 500 Stunden für die Becherreinigung angefallen, wobei das Einrüsten, Ausrüsten und Säubern der Spülmaschinen erfasst wurde.

Auch im Vergleich zum Einwegbecher ist die Mehrweglösung ökonomisch von Vorteil. „Die Vollkosten je Mehrwegbecher liegen mittlerweile unterhalb des Einkaufspreises eines Einwegbechers“, berichtet Andreas Hufer. „Wir haben das in umfangreichen Tests an zwei Standorten ermittelt, bevor wir uns zum Rollout entschieden haben.“ 2023 wurden im Kinopolis in Viernheim und Gießen zwei Spülmaschinen von unterschiedlichen Herstellern installiert und deren Strom-, Wasser- und Reinigungsmittelverbrauch minutiös festgehalten.

 

Die Wahl fiel auf eine Haubenspülmaschine von Meiko, die sowohl durch die Abwasser-Wärmerückgewinnung als auch durch die Abluft-Wärmerückgewinnung beim Trockenvorgang den Energieverbrauch und somit die Betriebskosten reduziert. Die Wärme-Rückgewinnung hat zudem den Vorteil, dass sie dem Korpus Feuchtigkeit entzieht, so dass sich diese später nicht mehr am Becher befindet.

Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass sich das lohnt und rüsten alle unsere Kinos mit eigenen Spülsystemen aus. Andreas Hufer, Head of Sales & Business Development, Kinopolis Management Multiplex GmbH

Neben Viernheim, Gießen und der Hafencity verfügen auch die Häusern in Bad Homburg, Freiberg und Landshut bereits über Spülmaschinen. Bereits geplant und teilweise zur Förderung bei der FFA beantragt sind weitere Installationen in den Kinopolis-Kinos in Bad Godesberg, Darmstadt, Hanau, Koblenz und Rosenheim. An allen weiteren Standorten ist die Umrüstung auf ein Inhouse-Spülsystem für 2026 terminiert.

Ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor ist neben der Beschaffung der Spülmaschine, ihrem Betrieb und dem damit verbundenen Ressourceneinsatz die Verlustrate der Mehrwegbecher. Bei der Einführung des Mehrwegbechersystems im Herbst 2021 lag die Schwundquote zwischen zwölf und vierzehn Prozent, da die Besucher*innen in Multiplexkinos bislang nur an Einwegbecher gewöhnt waren. Inzwischen hat das Publikum die Umstellung realisiert. 2024 belief sich der Verlust in der Kinopolis-Gruppe auf 4,5 Prozent und ist sogar noch weiter gesunken. „Wir sind stolz, dass die Verlustrate in unseren Häusern inzwischen nur noch drei Prozent beträgt“, sagt Andreas Hufer.

 

Da das Kinopolis Hafencity das einzige Multiplexkino in der Hansestadt ist, das konsequent auf eine Mehrweglösung setzt, sind dort noch nicht alle Gäste mit dem Prinzip der Rückgabestation vertraut. „Wir weisen vor dem Film mit unserem Leinwand-Spot darauf hin“, erklärt Oliver Hansen. „Der aktuelle Mehrwegbecher-Spot zu ‚Drachenzähmen‘ kommt sehr gut beim Publikum an.“

 

Nach der Vorführung lenken die Mitarbeiter die Besucherströme zur Rückgabestation und sammeln die im Saal verbliebenen Becher ein. „Bei stark frequentierten Vorstellungen stellen wir zur Becherrückgabe zusätzliche Kapazitäten in Form von Boxen mit einem ähnlichen Design bereit“, sagt der Theaterleiter. „Hin und wieder müssen wir ein wenig nachsteuern, aber die Erfahrung mit dem Mehrwegsystem ist sehr positiv.“