Zeise Open-Air-Kino bietet Getränke in Glasflaschen an

Best Practice-Beispiel

Im Zeise Open Air-Kino in Hamburg werden die Getränke ausschließlich in Glasflaschen angeboten. Das spart CO2-Emissionen und Abfall, denn die Pfandflaschen werden nach der Vorstellung wieder am Concession-Stand abgegeben oder von den Mitarbeiter*nnen eingesammelt. Die Kästen mit dem Leergut befinden sich direkt hinter dem Verkaufsstand. “Die Besucher*nnen sind mit diesem System vertraut, da wir auch in den Zeise Kinos bereits seit Jahren Getränke in Glasflaschen anbieten”, erklärt der Zeise Kino-Geschäftsführer Matthias Elwardt.

 

Ein großer Vorteil bei der Verwendung von Glasflaschen ist, dass diese 100 Prozent geschmacksneutral sind, weil es keine physikalisch-chemischen Wechselwirkungen zwischen Inhalt und Verpackung gibt. In Plastikflaschen gehen hingegen Aromastoffe aus dem Getränk in die Flasche über, weshalb Mehrweg-PET-Flaschen für Wasser und Limonaden während ihres Lebenszyklus getrennt bleiben müssen, was die Hersteller  oftmals durch unterschiedliche Flaschenformen sicherzustellen.

 

Glasflaschen können über lange Zeit die Kohlensäure halten. Da die Kohlensäure in PET-Flaschen schneller entweicht, wird zum Ausgleich für den allmählichen CO2–Verlust eine größere Menge Kohlendioxid zugesetzt. Dies führt mitunter dazu, dass ein Teil des Getränkes beim Öffnen aus der Flasche spritzt. Auch der Einsatz von Konservierungsstoffen wie der Chemikalie E 242 (Dimethyldicarbonat), die bei der Abfüllung in Mehrweg-PET-Flaschen zur Kaltentkeimung von Getränken eingesetzt wird, ist bei Glasflaschen nicht notwendig.

Glasflaschen lassen sich rund 50 Mal wieder befüllen, während mit PET-Flaschen in der Regel nicht mehr als 15 Umläufe erzielt werden. Auch beim Recycling punkten Glasflaschen mit einer besseren Bilanz. Glas, das aus den mineralischen Rohstoffen Sand, Kalk und Soda besteht, gilt schon seit Jahrhunderten als ein wertvoller Sekundär-Rohstoff. Dank der steigenden Recylingquoten besteht in Deutschland heutzutage jede Glasflasche zu Dreivierteln aus Altglas.

 

Den Angaben der Deutschen Umwelthillfe (DUH)  zufolge konnte der Energieverbrauch für die Glaserzeugung seit 1970 um 77 Prozent gesenkt werden. Bei PET-Flaschen können hingegen nur rund ein Fünftel des eingesetzten PET-Materials als Werkstoff wiederverwertet werden. Nur zehn Prozent der PET-Einwegflaschen erfüllen die Qualitätsanforderungen, um für die Herstellung neuer Flaschen verwendet werden zu können.

 

Das hohe Gewicht der Glasflaschen, das den Transport erschwert und die Ökobilanz belastet, bedingt regionale Glas-Kreisläufe und damit einhergehende regionale Wirtschaftsstrukturen. In Deutschland hat dies bereits in den 1950er Jahren zur Schaffung von Flaschen-Poolsystemen geführt, bei denen die Abfüller ihre Flaschen untereinander austauschen, um die Transporte minimieren zu können.

 

Auf Poolflaschen setzen auch Viva con Agua und das Wildwuchs Brauwerk Hamburg , deren Getränke im Zeise-Open-Air Kino angeboten werden. Das Hamburger Wildwuchs Brauwerk, dessen Biere nach den europäischen Richtlinien mit dem EU-Bio-Siegel zertifiziert sind, vermeidet lange Transportwege. Die verschiedenen Biersorten werden direkt nach der Abfüllung ohne Umwege den Kunden geliefert.

 

Das Viva con Agua-Mineralwasser wird in Schleswig-Holstein vom Husumer Mineralbrunnen in Mildstedt abgefüllt. Die CO2-Emissionen, die dabei durch die eingesetzten Materialien, den Produktionsprozess und die Logistik entstehen, werden in Form von Klimaschutzprojekten ausgeglichen. Nach dem Motto Wasser für alle – Alle für Wasser unterstützt Viva con Agua mit jeder verkaufter Flasche Mineralwasser weltweit Projekte, die Menschen einem Zugang zu sauberen Trinkwasser ermöglichen.

 

Von den WASH-Projekten (Wasser, Sanitär, Hygiene), die in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen realisiert werden, profitieren bereits rund 3,6 Millionen Menschen. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser wird in vielen Regionen der Welt durch absinkende Wasserspiegel, fehlende Sanitärversorgung oder den Rückfluss von verunreinigten Flut- und Oberflächenwasser erschwert. Neben der Umsetzung von Wasserrechtskampagnen kann der Zugang zu Wasser durch den vermehrten Bau von Brunnen, Regenwasserauffanganlagen und Wasserrückhaltebecken verbessert werden.