Kreislauforientierte Abwasserwirtschaft zur Bewältigung des Klimawandels
Die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels, sinkende Grundwasserspiegel und die daraus resultierende Wasserknappheit in verschiedenen Regionen in Deutschland erfordern neue Praktiken und Systeme für das Wassermanagement. Dabei spielt die Wiederverwendung des Wassers eine zentrale Rolle.
Abwasser ist nicht gleich Abwasser. Die Siedlungsabwässer von Haushalten und Kleingewerbe werden in Schwarz-, Grau- und Regenwasser unterschieden. Schwarzwasser entsteht bei der Nutzung der Toilette, als Grauwasser wird das Abwasser aus Küche, Bad und Waschmaschine bezeichnet und das Niederschlagswasser als Regenwasser. Das konventionelle Prinzip der Schwemmkanalisation sieht die Einleitung von Siedlungs- und Niederschlagsabwässern in die Mischkanalisation vor.
In der Regel wird Grauwasser mit Schwarzwasser und teilweise auch mit Regenwasser zusammen als Schmutzwasser zu einer Aufbereitungsanlage transportiert und dort gereinigt. Um eine energieintensive Reinigung des Wassers zu vermeiden, zielen innovative Ansätze in der Abwasserwirtschaft auf eine Trennung der Stoffströme des Abwassers ab.
Dabei werden Schwarz-, Grau- und Regenwasser nicht mehr zusammen in das Siel geleitet und behandelt, sondern die Abwasserströme werden voneinander abgekoppelt, um sie möglichst effizient und ökologisch ertragreich verwerten zu können.
Das Schwarzwasser eignet sich aufgrund seiner hohen Konzentration an organischen Stoffen für eine Vergärung und die Produktion von Biogas. Das Grauwasser kann hingegen energieschonender gereinigt und in die Umwelt zurückgeführt werden, wenn keine gemeinsame Ableitung mit dem Schwarzwasser erfolgt. Für das Regenwasser gibt es zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten wie unter anderem die Bewässerung von Grünflächen.